Im „Kessel von Halbe“ starben im April 1945 bis zu 60.000 Soldaten der Wehrmacht, zehntausende Soldaten der Roten Armee und zahlreiche
Zivilisten. Ab 1951 wurde der Waldfriedhof als Kriegsgräberstätte angelegt. Rechtsextremisten missbrauchten den Ort ab Mitte der 1990er Jahre für regelmäßige Aufmärsche für ihr
„Heldengedenken“.
Dagegen engagiert sich u. a. das lokale „Aktionsbündnis gegen Heldengedenken und Nazi-Aufmärsche in Halbe“ und das landesweite „Aktionsbündnis
Brandenburg gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit“. Ab April 2015 informiert eine neue (umstrittene) Freiluftausstellung mit 16 Stellen über die historischen und aktuellen
Ereignisse.
Seit 2013 betreibt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VdK) zudem eine Bildungs- und Begegnungsstätte mit einer eigenen
Dauerausstellung.
Das Seminar diskutierte Aspekte der Erinnerungs- und Willkommenskultur in Brandenburg, vermittelte Informationen über die Geschichte des
Waldfriedhofs und die zivilgesellschaftlichen und juristischen Aktivitäten gegen einen Missbrauch der Kriegsgräberstätte, machte die verschiedenen Ausstellungskonzeptionen sichtbar, regte
Gespräche mit Entscheidungsträgern und Betroffenen an und erarbeitete Handlungsalternativen.
Ort: Tagungshaus Halbe
Zeit: 10. - 12.07.2015
Förderung: Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung