Vortrag und Diskussion: Social causes of Antigypsyism in Europe: Patterns, logic, functions
mit Markus End, freier Politikwissenschaftler und Doktorand der TU Berlin
02.04.2014 17:00 Uhr, Haus der Jugend, Schulstraße 9, Raum 122
Das Phänomen des Antiziganismus ist heute in allen Schichten gesellschaftsfähig. Nahezu weltweit werden Menschen als "Zigeuner" stigmatisiert, diskriminiert und zum Teil verfolgt. Die gängigen Klischees von "den Zigeunern" sind jedoch keine realistischen Abbilder lebender Menschen, sondern spiegeln Vorurteile, Ängste und Wünsche der Mehrheitsgesellschaft wider. Gleichzeitig besteht gesamtgesellschaftlich kaum ein Bewusstsein für dieses Phänomen. Im Vortrag werden neben einer historischen Einführung der soziologische Hintergrund der Ausgrenzung von Sinti und Roma durch die Mehrheitsgesellschaften Europas dargestellt sowie zentrale Elemente des Antiziganismus herausgearbeitet und analysiert. Es soll diskutiert werden, was Antiziganismus als eine Art Form der Ausgrenzung und Diskriminierung, auch als Ideologie oder Weltanschauung der Mehrheitsgesellschaft zu einer besonderen Form der Fremdenfeindlichkeit macht.
Vortrag + Diskussion auf Englisch
FILMNACHMITTAG ZUM THEMA ANTIZIGANISMUS
03.04.2014 16:30-20:00 Uhr, Thalia Kino Babelsberg
Vergangenen Herbst ging es verstärkt durch die Medien: das Thema Armutsmigration. Unter dieser Überschrift wurden antiziganistische Klischees aktualisiert und Menschen aus der BRD abgeschoben. Antiziganismus - die feindliche Einstellung gegenüber "Zigeunern" - ist ein langlebiges Vorurteil, das in Familien und Medien von Generation zu Generation weitergegeben wird. Aber was versteht man darunter? Wie leben Sinti und Roma heute? Wie ist eine Gesellschaft beschaffen, die sich vor einer Minderheit fürchtet?
Filme gehören zu den wirkungsvollsten Mitteln, Verständnis zwischen Mehrheits- und Minderheitengesellschaften zu fördern und Debatten zu provozieren. Jedoch bleiben auch Filme meist mit Klischees behaftet. Mit dem Antiziganismus-Themennachmittag wollen wir uns dem Thema Antiziganismus mithilfe von Filmen nähern.
In einem Filmgespräch soll die Darstellung von Sinti und Roma im Film diskutiert und analysiert werden, inwieweit diese Darstellung die gesellschaftliche Wahrnehmung dieser Gruppen beeinflusst.
Hamze Bytyci wird Ziele und Arbeit der 2012 von Roma-Filmemacher*innen gegründeten International Romani Film Commission (IRFC) vorstellen.
PROGRAMM
16:30 Leben und Sterben in Tannwald (Tschechien 2013)
im Anschluss: IRFC Omnibusfilm in Anwesenheit des Kurzfilmregisseurs Hamze Bytyci
17:30 Filmgespräch mit Hamze Bytyci (Regisseur, International Roma Film Commission IRFC) und Bernd Buder (Kulturmanager, Kurator, Filmjournalist)
18:30 Newo Ziro - Neue Zeit (BRD 2012)
Eintritt frei/Spende Mit freundlicher Unterstützung des Thalia Kinos Potsdam
Ablauf des Seminars
Impulsreferate, Simulationen, und eine öffentliche Kino-Veranstaltung sollen Wissen über die Ursachen und Wirkungsweise von Antiziganismus sowie die Situation von Sinti &
Roma in der BRD und Europa vermitteln. Des Weiteren sollen verschiedene mediale Methoden zur Bildungsarbeit gegen Antiziganismus vorgestellt werden. Filme gehören zu den wirkungsvollsten Mitteln,
Verständnis zwischen Mehrheits- und Minderheitengesellschaften zu fördern und Debatten zu provozieren. Mit der geplanten Kinoveranstaltung mit anschließender Diskussion soll einerseits das Thema
Antiziganismus in der Öffentlichkeit thematisiert und Sensibilisierung erreicht werden. Es soll kritisch beleuchtet werden, wie bestimmte Bilder gemacht werden und wie die Diskriminierung von
Sinti & Roma in der medialen Öffentlichkeit erfolgt und durchbrochen werden kann.
Ort: Potsdam, Haus der Jugend und Thalia Programmkino
Zeit: 02.-04.04.2014
Teilnahmegebühr: 30 Euro (ermäßigt 20 Euro) für Programm, Verpflegung, Eintritt
Förderung: Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung